Donnerstag, 4. Februar 2016

Interview: Tsuzumi Namikawa

Drei Stunden Üben am Tag. Die preisgekrönte Pianistin Tsuzumi Namikawa im Gespräch mit Valea Elß.

Tsuzumi Namikawa besucht die zwölfte Klasse am WG und hat beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ 2014 einen ersten Preis bekommen. Jetzt zählt sie zu den besten jungen Klavierspielerinnen Deutschlands. Sie gibt auch Konzerte, wie auf Veranstaltungen, in der Schule, an Musikschultagen und beim „Tastentaumel“, einem Klavierfestival im Braunschweiger Land. Außerdem spielt sie im Duo mit einer Schülerin der Gaußschule.

Seit wann spielst du Klavier?
Seit ich fünf bin, also seit 13 Jahren.

Wie bist du auf das Instrument gekommen?
Wir hatten ein E-piano zu Hause stehen, da meine Mutter das Instrument sehr mochte und auch für drei Monate Unterricht hatte.

Wie oft übst du am Tag?
Ich übe drei Stunden am Tag, am Wochenende noch mehr, da ich dort keine Schule und mehr Zeit habe.

Hast du ein Vorbild ?
Ja, ich finde Hélène Grimaud toll.

Spielst du lieber etwas Schnelles oder Klassik?
Ich spiele generell nur Klassik.

Hast du ein Lieblingslied von den Stücken, die du spielst?
Ich mag alle Lieder, Bach oder auch Beethoven spiele ich sehr gern.

Was für Tipps würdest du jemandem geben, der mit Klavier anfängt?
Man muss natürlich Lust haben und viel üben, aber ein guter Lehrer ist auch sehr wichtig.

Möchtest du in deiner späteren Berufslaufbahn etwas mit dem Klavier oder Musik generell zu tun haben?
Ja, auf jeden Fall möchte ich mich später ganz intensiv mit der Musik und dem Klavier beschäftigen. Allerdings hat man als Pianistin nicht sehr viele Chancen, denn die Konkurrenz ist stark. Aber natürlich soll es viel mit dem Klavier zu tun haben, die Musikhochschule ist mein Ziel.

Hast du schon mal ein anderes Instrument gespielt oder spielst du ein anderes Instrument?
Ich wollte mal, Geige hätte mich interessiert, aber nein, ich spiele kein anderes Instrument.

Was machst du außer Klavierspielen an Hobbys?
Pokémon interessieren mich, aber ansonsten nimmt die Schule sehr viel Platz ein.

Wo hast du das Klavierspielen gelernt?
Zuerst in Japan, dann fünf bis sechs Jahre in München in einer Musikschule, schließlich hier bei einem Lehrer, der auch bei einer Musikschule Unterricht macht, allerdings nehme ich nicht von der Musikschule aus Unterricht, sondern privat. Eine Schülerin von der Gaußschule, mit der ich auch Duos spiele, nimmt ebenfalls bei ihm Unterricht.

Wie hast du dich gefühlt, als du von deinem Erfolg bei „Jugend musiziert“ erfahren hast?
Natürlich freut man sich riesig, aber man sollte nicht nur an den Preis denken, sondern auch einfach Spaß haben.

Gab es jemanden, der dich motiviert hat, bei „Jugend musiziert“ mitzumachen?
Eigentlich nicht, ich habe schon vor meinem Erfolg jedes Mal mitgemacht. Aber es ist natürlich wichtig, dass viele Leute hinter dir stehen, wie bei mir meine Familie und auch die Schule. Viel Unterstützung ist wichtig.

Wie läuft „Jugend musiziert“ ab?
Es gibt mehrere Etappen, wie bei der Mathe-Olympiade, bei denen du immer wieder weiterzukommen versuchst. Außerdem gibt es Ebenen, die Regional-, Bundes- und Landesebene.
Man schickt Stücke ein und muss vorspielen, die Juroren bewerten das dann und vergeben Punkte, zum Beispiel für musikalische Gestaltung. Man hat für das Vorspiel 20 Minuten

Wie lange hast du in Japan gelebt und was bedeutet Dir die japanische Kultur?
Ich habe neun Jahre in Japan gelebt. Japan ist meine Heimat, auch wenn ich das Land nur einmal im Jahr besuchen kann. Ich denke und besitze japanische Werte und Moral und lege auch viel Werte darauf (Höflichkeit, Freundlichkeit und so weiter). Dennoch hatte ich keine großen Schwierigkeiten, als wir nach Deutschland gezogen sind, obwohl die Kulturen durchaus sehr unterschiedlich sind.

 Fotos: privat

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